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...lieber Leser. Ich hoffe, dass Sie hier die eine oder andere für Sie unbekannte und interessante Betrachtungsweise vorfinden werden. Diskussionen zu den Themen sind sehr erwünscht. Meine Blogeinträge können als Grundlage für solche dienen. Viel Spaß.

Montag, 8. Februar 2010

Krankheiten der Psyche - eine verschwiegene Tödlichkeit, eine tödliche Verschwiegenheit

"Ich habe Depressionen, mein einziges Trostmittel ist der Gedanke an den Suizid."

Bewiesenermaßen leiden sehr viele Menschen unter dieser oftmals tödlich endenden Volkskrankheit. Dennoch haben Sie, meine geehrten Leser, diese Worte der Verzweiflung vermutlich noch nie gehört.
Psychische Krankheiten werden in unserer Gesellschaft bewusst tabuisiert. Der Kontakt mit Gestörten wird vermieden, denn diese Menschen befinden sich außerhalb der Norm, ihr Verhalten kann oftmals nicht verstanden oder wenigstens nachvollzogen werden. Viele Leute glauben zu wissen, dass Geisteskranke unzurechnungsfähige und unvernünftige Menschen sind, die an ihrem Leiden selbst die Schuld tragen und nicht gewillt sind, die Leistung zu erbringen, die von ihnen erwartet wird. Wer aufgrund seiner Probleme den Psychiater konsultiert, tut dies deshalb - wenn überhaupt - geheim und mit einem quälenden Gefühl der Scham.

Die Psychosomatik zeigt uns, wie eng der Körper mit der Seele verbunden ist. Oftmals kann die Grenze zwischen physischer und psychischer Erkrankung nicht klar gezogen werden. Man könnte fast glauben, dass es sich um ein und dieselbe Sache handelt...

Die Depression kann aus einer körperlichen Erkrankung entstehen und körperliche Symptome zur Folge haben. Auch für Suchtkrankheiten gibt es physische Faktoren, die die Prädisposition steigern. Dennoch werden Alkoholiker und Depressive von ihrem sozialen Umfeld abgestoßen und erhalten aus dieser Zurückweisung oftmals den Impuls, der sie noch weiter in die Krankheit treibt. Diese Ablehnung führt schlussendlich in vielen Fällen zur Selbsttötung.

Psychisch Kranke haben in unserer ach so aufgeklärten Gesellschaft einen furchtbaren Stellenwert. Und ja, liebe Leser, diese mittelalterliche Ansicht tötet Menschen. Wer heutzutage damit hausieren geht, dass er ein "Gstörter" is oder sich in einer Behandlung befindet, kann seine Ehre und seine Anerkennung vergessen. Ein Suizid, der auf das Konto dieser zurückgebliebenen Einstellung geht, ist ein verschenktes Leben.

Jeder kann eine psychische Krankheit entwickeln. Oftmals sind es Menschen, denen man ihr Leid nicht ansieht, die gelernt haben, ihre kreisenden Gedanken zu verbergen. Oftmals sind es Menschen, die keinen einzigen Schicksalsschlag erlitten haben, deren Leben in den Augen anderer durchaus toll zu laufen scheint. Oftmals sind es Menschen, die sogar ziemlich erfolgreich, berühmt und/oder sehr intelligent sind, vielleicht nicht zuletzt deswegen, weil sie sich mit ihrer Arbeit von der ewigen Leid- und Schmerzspirale ablenken.

Solange psychische Krankheiten in der Gesellschaft den Status eines groben persönlichen Charakterfehlers haben, werden die meisten von ihnen daran zugrunde gehen und sterben.

2 Kommentare:

  1. Ohne dir jetzt mal irgendwie zu nahe treten zu wollen, aber wenn du weiter so wie am Fließband hier die Texte produzierst, gehn dir dann nicht bald mal die Ideen aus...?

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  2. Es gibt immer wieder neue "brisante Themen der Gesellschaft".

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